Garda autentica
Mit regionalen Rebsorten mehrt Massimo Sbruzzi den weltweiten kulinarischen Ruf des Gardasees.
Der Gardasee ist nicht nur landschaftlich ein Traum. Auch die Vielfalt der lokalen Rebsorten gibt Grund zum Schwärmen. Die bekannteste ist sicher Lugana. Gut, dass es sie gibt, führte sie uns doch zu Massimo Sbruzzi und seinem Weingut Feliciana am Südufer des Sees. Als überzeugter Lombarde aus Brescia hält Massimo die Fahne der einheimischen Trauben hoch. Um drei weitere davon soll es hier gehen: Torfel, Groppello und Marzemino.Beginnen wir mit einer Kuriosität: der DOC San Martino della Battaglia. Mit 25 Hektar zählt sie zu den kleinsten geschützten Herkünften Europas. Sie ist zudem die Exklave einer weißen Rebsorte, die nur hier Torfel genannt wird und im Friaul als Friulano bekannt ist. Schöner lässt sich Regionalität nicht feiern!
Eine waschechte lombardische Rebsorte, die Massimo Sbruzzi unter seine Fittiche genommen hat, ist die rote Groppello. Sie findet sich am Südwestufer des Gardasees und besticht mit Aromen von Himbeere, Walderdbeere und einer wunderbaren Herbheit. Weltoffen, wie Massimo nun mal ist, gibt er mit dem Marzemino auch einer Rebe eine Heimstatt, die eigentlich vom Nordufer und damit aus dem Trentino stammt. Mit ihrer weichen Kirsch- und Pflaumenfrucht ergänzt sich Marzemino perfekt mit Groppello. Der Cuvée dieser beiden Lokalheldinnen verdanken wir zwei großartige Weine. Zum einen den »Feudo« Chiaretto, einen der schönsten Rosés Italiens. Und dann den roten "Feliser", dessen schillerndes Fruchtspektakel den kulinarischen Frühling – gern leicht gekühlt – auf generöse Art bereichert.
— Gotthard Scholz
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