Apulische Apostel

Primitivo, Aglianico, Negroamaro – die drei Weinheiligen aus dem süditalienischen Apulien. Noch zu Beginn der zweitausender Jahre war "EU-Rodungsprämie" das einzige, was einem zum Thema apulischer Wein einfiel. Heute führen Rote vom italienischen Stiefelabsatz die Hitlisten der beliebtesten Weine an. Wie’s kommt? Nun, zum einen sind die Erzeuger, die der Rodungsprämie widerstanden haben, wirklich mit Herz und Leidenschaft bei der Sache. Dann liegen samtig-würzige Gewächse mit reifer Frucht voll im Geschmackstrend.

Vor allem aber ist es die geradezu inbrünstige Verehrung der Rebsorte Primitivo durch deutsche Weinfreunde, die Apulien quasi über Nacht in den Genusshimmel hob. Seine Sanftmut ist so gaumenfällig wie sein Name für deutsche Ohren grobschlächtig. Vielleicht liegt in diesem Widerspruch der Schlüssel für den phänomenalen Aufstieg des Primitivo. Dieser Erfolg wäre allerdings nicht möglich ohne Winzer wie Giuseppe Caragnulo von Colle al Vento. Er verfügt über fünfzig Jahre alte, noch traditionell als "Alberello" (Strauch) erzogene Rebgärten und erzielt so unglaublich substanzreiches Traubengut.

Mit über 37 Gramm Trockenextrakt zählt sein Primitivo "Pacato" zu den mächtigsten Weinen unseres Sortiments. Dank des Ausbaus in großen Fässern aus slawonischer Eiche wandelt sich die Kraft zu einem samtenen Elixier. Der Aglianico ist so etwas wie die maskuline Variante des Primitivo. Als vielleicht hochwertigste Traube Süditaliens verfügt sie über eine kompakte Tanninstruktur, die eine längere Reifung ermöglicht und auch fordert. Das Weingut des Conte Spagnoletti Zeuli hält die Tradition des seit fünfhundert Jahren in Apulien beheimateten Aglianico ebenso hoch wie dessen Qualität. Der "Ghiandara" wird regelmäßig mit 2 Gläsern im Weinführer Gambero Rosso ausgezeichnet.

Das traumhafte Trauben-Trio wird komplettiert durch die Negroamaro. Viele kennen die Rebe zwar nicht dem Namen nach, wohl aber vom Geschmack, steckt sie doch wesentlich hinter dem Salice Salentino. Die besten Negroamaro, wie der "Norie" von den Brüdern Reale, leben von einer saftigen Frucht, die von Kräutern und zarten Blütenaromen untermalt wird. Habe ich schon gesagt, dass unsere apulischen Apostel eine wohlige Behaglichkeit am Gaumen ausstrahlen? Denken Sie daran: Der Winter kann zäh sein!

Gotthard Scholz
(WEIN NEWS März 2017)

Das Öl des Grafen

Die Olivenhaine des apulischen Conte Spagnoletti Zeuli sind zum Teil schon im Mittelalter angepflanzt worden. Tiefes Dunkelgrün, lebendiger, an frisch gemähtes Gras erinnernder Duft, sowie ein toller, reiner, klarer und sehr nachhaltiger Geschmack – ein großartiges Öl! Drastische Ernteeinbußen in 2016 machen eine Preisanhebung leider unumgänglich. Sichern Sie sich unser beliebtestes Öl jetzt noch zum alten Preis.