Weißwein Riesen - Überragende Weine aus Deutschland

Weingut Meier, Peth-Wetz, Jakob Schneider, Fürstlich Castell'sches Domäneamt, von Gleichenstein und Laquai

Die Deutschen entdecken sich selbst. Mit ungläubigem Staunen lernen sie, wie herausragend heimische Weißweine schmecken. Eine Reise durch ein Land im Aufbruch zu sechs Rebsorten von sechs Winzern aus sechs Regionen.

Es war definitiv keine Liebe auf den ersten Blick. Wie viele, die ihre kulinarischen Lehrund Wanderjahre vor der Jahrtausendwende begannen, zog es mich nach oder – also möglichst weit weg von den lieblichen Spätlesen, die mein Vater mit Kennermiene zum Sonntagsbraten kredenzte. Doch dann kam mir irgendwann ein trockener Riesling von einer Steillage in die Quere – und es war um mich geschehen.

Riesling, Nahe, Jakob Schneider
Was mich so völlig aus der Fassung brachte? ist brillant, immer geradeaus, hat eine Frucht wie ein glockenhelles Lachen und lockt mit einer Mineralik, die wahlweise nach Lust, nach Tränen oder nach beidem schmeckt. Mit anderen Worten: Riesling ist das genaue Gegenteil von deutscher Gemütlichkeit. Seine großen Gefühle gibt der Riesling allerdings nicht freiwillig preis. An der warten die Rebstöcke auf steilsten und im Sommer heißestem Schiefer darauf, dass ihnen in mühseliger Handarbeit die Aromen einzeln entlockt werden. Einer, der das will und auch kann, ist Jakob Schneider. Der Kultführer Gault-Millau zählt den Mitdreißiger mit "4 Trauben" in den erlauchten Kreis der nationalen Spitze.

Silvaner, Franken, Castell
Meine Erweckung hätte früher stattfinden können, war ich doch als frisch gebackener Abiturient mit einer Würzburger Studentin zusammen, die in einem Weindorf am Main wohnte. Doch hatte die Liebe wohl allzu viel Wucht und Wallung, als dass mich ausgerechnet der feinsinnige, elegante und finessenreiche fränkische Silvaner hätte begeistern können. Heute tut er das umso mehr. Nur fränkische Winzer wie das VDP-Gut Fürstlich Castell’sche Domänenamt bestocken ihre Top-Steillagen mit . Der bedankt sich mit Gewächsen wie dem 2016 Casteller Ortswein, der sich in der Form seines Lebens befindet.

Weißburgunder, Rheinhessen, Peth-Wetz
Es gibt ein Datum, das die Renaissance deutscher Weine auf heimischen Gaumen markiert. Während der WM 2006 erkannten wir Deutschen nicht nur, dass wir gutgelaunt und welt- offen sein können, nein – wir bekamen seitens der Gäste auch große Komplimente für unsere Weißweine. Staunend probierten wir daraufhin die Hochgelobten wie den & von . Es ist kein Wunder, das Rheinhessen im Zentrum der Sommermärchen-Generation steht. Die namenlose Hügellandschaft war quasi ein leeres Blatt, auf der damals junge, bestens ausgebildete und weit gereiste Winzer wie Christian Peth begannen, ihr ganz eigenes Weinkapitel zu schreiben.

Müller-Thurgau, Pfalz, Meier
Keiner ging so lädiert in die neue Zeit wie der Müller-Thurgau. Das Gelsenkirchen-Image wollte sich einfach nicht aufpolieren lassen. Schade für diese bei richtiger Behandlung quicklebendige, fröhliche und fruchtfrische Traube. Doch dann kamen der Zufall zu Hilfe und ein Meier, um den Müller zu retten. Georg Meier, einer der heiß gehandelten Jungstars der , hatte ein nagelneues 3000 l Fass aus Hunsrücker Eiche für seine Top-Rieslinge anfertigen lassen. Um dieses Fass einzugewöhnen, belegte er es zunächst mit seinem besten Müller-Thurgau. Das Ergebnis dieser Liaison ist ein strahlender Schwan, den Sie exklusiv bei Rindchen finden.

Grauburgunder, Baden, von Gleichenstein
Mit einer Rebsorte fremdle ich ein wenig. Das macht aber nichts, denn der kann auf meine Expertise gut verzichten. Üppige gelbe Frucht, wenig Säure, himmlischer Schmelz – dieser Dreisatz bereitet keinem Gaumen Probleme. Wirklich königlich wird es, wenn der Kaiserstuhl ins Spiel kommt: Das Drei-Trauben-Weingut Freiherr von Gleichenstein gab seinem 2016 "Aus dem Cabinet" alle Zeit der Welt, damit er sich jetzt, nach einem Jahr auf der Feinhefe, vollendet präsentiert.

Spätburgunder Blanc de Noir, Rheingau, Laquai
Mir geht beim Anblick jeglichen Weinbergs das Herz auf, wohingegen meine Liebste oft despektierlich von Monokultur spricht. Einig sind wir uns, dass es wohl "Kein schöner Land" gibt, als das UNESCO-Welterbe Mittelrhein. Die Weinberge direkt am Strom wirken geradezu unwirklich, wie angeklebt auf allersteilstem Fels. Hier bei Laquai in Lorch im könnte das Kapitel deutsche Rotweine beginnen. Aber halt – so schnell geht das nicht! Wir haben unser Herz doch gerade erst an die Weißweine verloren. Und so genießen wir den edlen roten Spätburgunder als Weißwein, in einem der besten Blanc de Noir des Landes.

Am Schönsten ist es in unseren Gefilden, wenn die Anderen im Urlaub sind. Darum laden wir alle Daheimgebliebenen ein, die Weißweinriesen-Festwochen zu feiern.

Gotthard Scholz
(WEIN NEWS August 2018)


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Oder besuchen Sie uns am 17. August 2018 von 15 bis 21 Uhr im bei unserem WEIßWEIN RIESEN FEST "".