Multitasking auf Höchstniveau

Azienda Agricola Feliciana

Lugana und Torfel, zwei attraktive Weißweine vom Gardasee, sorgen auch im neuen Jahrgang für Raunen auf den Gaumen.

Der Vater von Massimo Sbruzzi vereinte in einer Person die Berufe des Milchbauern, Winzers und Modehändlers – was seinen Söhnen Gestaltungsspielräume beim Erben eröffnete. Massimo war weder am Catwalk noch am Cowwalk gelegen und so bekam er die Weinberge von Feliciana zugesprochen. Doch er wäre kein echter Sbruzzi, wenn ihm ein Beruf reichen würde. Als er einen Urlaub (der, wie wir gleich sehen werden, sein letzter war) auf einem französischen Weingut verbrachte, kam er ins Schwärmen: Die Tochter des Hauses betrieb dort eine angeschlossene Pension mit Restaurant. Diese Kombination aus Weingut und Agriturismo verwirklichte Massimo auch daheim am südlichen Gardasee – nur dass er in Ermangelung einer erwachsenen Tochter alles selbst macht.

Seitdem beginnen in der Saison seine Arbeitstage morgens um sieben im Weinberg und enden weit nach Mitternacht im Restaurant. Sollte jetzt bei Ihnen das Bild des sympathischen Chaoten aufpoppen, der sich ständig verzettelt, so sei Ihnen gesagt: Sympathisch stimmt definitiv, kreativ-chaotisch auch – aber wenn es einen Menschen gibt, der seine Projekte präzise und auf den Punkt fokussiert durchzieht, dann ist das Massimo Sbruzzi.

Als Winzer steckt er für seine Weine "Felugan" und "Torfel" all seine Energie in die autochthonen Rebsorten des südlichen Gardasees, namentlich Trebbiano di Lugana und Friulano. Bei ihm schmecken diese Weine nicht nach Dorfschönheit, wie es den Autochthonen häufig eigen ist. Die Gewächse von Feliciana sind atemberaubend attraktiv und ziehen auch auf internationalem Parkett alle Blicke auf sich, sobald sie den Raum betreten.

In diesem Sinne hat sich Massimo auf Umwegen der Welt der Mode angenähert. Freuen Sie sich auf seine zwei so überhaupt nicht hungerhakigen Models, den opulenten, cremigen, ausbalancierten Lugana "Felugan" und den saftigen, vibrierenden, wunderbar lebendigen "Torfel".

Gotthard Scholz
(WEIN NEWS Mai 2017)