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Verschiedene Weinsorten in edlen Gläsern präsentiert

Liberté, Égalité, Rosé

Provence, Costières de Nîmes, Rhône, Languedoc-Roussillon

Woran erkennt man den Frühsommer? Ganz einfach an der Weinfarbe: Rosa, fruchtig, erfrischend, würzig und schön kalt. Und am allerliebsten aus Frankeich, dem Mutterland des . Obwohl: Einer hat Hamburger Wurzeln!

Der weltweite Siegeszug des Rosé ist nicht mehr aufhalten. Verantwortlich dafür ist vor allem : Das Land ist der größte Rosé-Produzent der Welt und in unserem Nachbarland wohnen auch mit Abstand die meisten Rosétrinker. Die Gründe dafür sind so einfach wie einleuchtend: Ein gekühlter Rosé ist in der warmen Jahreszeit viel erfrischender als ein . Zweitens: Wegen seiner kräftigen Frucht und Würze kann ein Rosé praktisch jedes Essen begleiten: Als Aperitif ist er appetitanregend, zu Vorspeisen und Salaten macht er eine perfekte Figur und auch Fleischgerichte steckt ein guter Rosé locker weg. Wir haben Ihnen daher vier begnadete Tropfen aus dem Mutterland dieser köstlichen Weinart ausgesucht. Santé!

Pure Provence
Wer vor dem Massif de la Sainte-Baume steht, ein wirklich massiver Felsen in der Region Var/Provence, fühlt Respekt vor der Schöpfung: Bis zu 1100 Meter hoch und 14 Kilometer lang ist diese Kalksteinwand. Am Fuße dieses Naturwunders hegt der Winzer Thierry Josselin von Pure Provence seine Grenache-, - und Cinsault-Reben. "Auf 360 Metern genießen Sie besondere Bedingungen, wir nennen es mediterranes Klima der Höhe." Der große Unterschied zwischen heißen Tagen und kalten Nächten fördert die Aromenentwicklung der Beeren. Die gute Durchlüftung sorgt für kerngesundes Lesegut, das die Önologen Gilles Baude und Bruno Crepin in einen der schönsten Rosés der Provence verwandeln.

Cave de Générac
Wer auf den Spuren des alten Roms durch Südfrankreich reist, findet zwischen Orange, Arles und Nîmes sein magisches Dreieck. Auf Ernährung und Genuss übten die Römer einen großen Einfluss aus: Unzählige Amphoren wurden über Meeres- und Flusswege nach Gallien gebracht. Fast logischerweise kam bald der Gedanke auf, größere Mengen in Südfrankreich selbst zu produzieren. Cédric Drouet – 37 Jahre alt und seines Zeichens verantwortlicher Weinmacher der Cave de Générac – ist sich sehr bewusst, dass er Wein auf dem Boden der Geschichte macht. 1927 gründeten 56 Winzer die Genossenschaft in wirtschaftlich eher schwierigen Zeiten und entwickelten sie zu einer echten Erfolgsstory. "Die Bedingungen für den Weinbau sind hier einfach großartig", sagt Drouet, der seinen Abschluss als Diplom-Önologe in erwarb: "Die Sonnenscheindauer, die trocknende Wirkung des Mistralwindes und nicht zu vergessen die Kieselböden unserer Weinterrassen: sie sind eine hervorragende Drainage und gleichzeitig Wärmespeicher."

Vignerons Réunis
Den Wunsch, neben den alltäglichen guten Weinen etwas ganz Besonderes zu kreieren, haben sich die Winzergenossen aus Mazan bewahrt. Neugier und Forscherdrang führten zu einem Rosé, der zu 100 Prozent aus der Sorte Muscat de Hambourg erzeugt wird. Zur Herkunft der Rebe und ihres Namens schreibt wein-plus.de: "In der Fachzeitschrift 'London Florist' wurde im Jahre 1858 die Sorte vorgestellt und der Gärtner Seward Snow zitiert, der sie als Ergebnis einer Kreuzung zwischen Black Hamburg (Schiava Grossa, Trollinger) x White Muscat (Muscat d’Alexandrie) beschrieb. (…) Nach einer Hypothese wurde sie ab Mitte der 1830er-Jahre in Hamburg in Gewächshäusern kultiviert und gelangte von dort um das Jahr 1850 nach England." Der in Deutschland gebräuchliche Name der Sorte ist Trollinger-Muskat. Die Winzergenossen aus Südfrankreich schufen einen großartigen, sehr eigenständigen Wein von exotischem Reiz.

Laguna-Fernandez
Das ist ein Talentschuppen für neue, aufstrebende Winzer. Leider sind deren Gewächse meist nicht ganz günstig. Umso erfreulicher, wenn man dann auf einen Erzeuger stößt, der nicht nur exzellente Weine produziert, sondern diese auch so günstig abgibt, dass man sie jeden Tag genießen und bedenkenlos in größeren Mengen an Freunde und Familie verfüttern kann. Ein solcher Glücksfall ist die Domaine Laguna-Fernandez, Mitglied der elitären Winzervereinigung Vignerons Indépendants. Bei drastisch reduzierten Hektarerträgen ringt die Winzerfamilie den ton- und kalkhaltigen Böden einen finessenreichen und lebhaften Rosé mit guter Struktur ab. Der sorgfältige Ausbau im blitzblanken, penibel gepflegten Keller sorgt dafür, dass das feine Fruchtspiel in voller Schönheit erblüht.

Wendelin Niedlich
(WEIN NEWS Juni 2016)