Eben nicht das Gleiche in Grün

Weingut Heiderer-Mayer

Sie misstrauen den Grünen? Dann wählen Sie doch die Roten! Auch nicht? Dann sehen wir schwarz. Ihnen entgeht ein großer Genuss.

Manchmal kommt es anders als man denkt: Der Weinfreund, der einen Roten Veltliner bestellt, in freudiger Erwartung eines saftigen aus , wird enttäuscht: Im Glas ist . Und wer glaubt, jetzt zumindest einen Verwandten des im Glas zu haben – wieder nichts! Die beiden sind weder verwandt noch verschwägert. "Der Rote" trägt seinen Namen, weil die Beerenhaut der ausgereiften Traube tatsächlich rötlich schimmert. Seine ursprüngliche Heimat ist "der Wagram": Ein langgestreckter Höhenzug nordwestlich von Wien, der die Donau auf beiden Seiten begleitet. Wagram kommt von "Wogenrain" = Ufer. Er ist bis zu 40 Meter hoch und bildet auf der Nordseite eine Geländestufe aus eiszeitlichem Löss. Das gleichnamige Weingebiet hat viele Namensänderungen hinter sich: Donauland, Donauland-Carnuntum, Klosterneuburg oder Traismauer-Carnuntum. Dabei weiß doch jedes Kind in der Umgebung des Ortes Baumgarten, wo man zuhause ist. "Endlich dohoam", so beschreibt Reinhard Mayer, seines Zeichens Kellermeister des Weingutes Heiderer-Mayer, kurz und knapp die geglückte Namensfi ndung, die im Jahr 2007 endlich stattfand. Der Rote Veltliner zählt zu den großen Vorlieben des Kellermeisters: "Große Frische, saftige Frucht und dennoch außergewöhnliches Alterungsvermögen – eine tolle Kombination!" schwärmt Mayer. Dem können wir uns nur anschließen: Unbedingt probieren! Weißwein mal ganz anders…

Wendelin Niedlich
(WEIN NEWS April 2016)