Añoranza kann auch prickeln

Bodegas Lozano

Tradition und Moderne verbinden – das ist immer leicht gesagt. Bei der Bodegas Lozano wird es gelebt!

Der alte Herr würde sich verwundert die Augen reiben: Es ist schon erstaunlich, was aus dem Entschluss von Gründer-Opa Juan Ramón Lozano – getroffen im Jahr 1920 – alles geworden ist. Die Weinreben der Lozanos wurden zwar schon Mitte des 19. Jahrhunderts gepflanzt, aber erst in jenem Jahr wurde das Weingut selbst in Villarrobledo gegründet, das erste Gebäude errichtet. Man kann nicht sagen, dass 200 Kilometer südöstlich von Madrid der Bär steppt, aber Weinreben fühlen sich hier richtig wohl – wenn man alles richtig macht. Und wenn der alte Herr den Blick schweifen ließe über die 8000 Barrique-Fässer oder die eine Millionen Flaschen, die im Keller ihrem optimalen Verkaufszeitpunkt entgegenreifen – er wäre zu Recht verdammt stolz.

Vielleicht ist das eigentliche Wunder dieses Weinguts, dass Tradition und Region immer noch großgeschrieben werden, dass die Weine bezahlbar geblieben sind, dass niemand die Bodenhaftung verloren hat. Und das Traditionsbewusstsein nie Innovationen behindert hat. Ramón Lozano, der Sohn des Gründers, war zum Beispiel der erste Winzer der Region, der die Rebsorte anbaute, um sie mit kundiger Hand und Feingefühl mit der heimischen zu vermählen – zum beiderseitigen Vorteil, wie man bei den phantastischen Oristan-Weinen erleben kann. Und Enkel Jaime stolperte eines Tages darüber, dass weltweit nicht nur mit Jahrgangschampagner angestoßen wird, sondern mit unkomplizierten, bezahlbaren Pricklern, die einfach Spaß machen. "Wir haben -, - und Bobaltrauben in hervorragender Qualität, wir haben das Know-how und die neueste Technik – also warum soll Añoranza nicht auch prickeln?", sagte sich Jaime. Und so eröffnen wir heute ein neues Kapitel der Zusammenarbeit mit der Familie Lozano. Und natürlich würde sich Opa die Augen reiben… aber die machen das schon richtig, die jungen Leute…

Wendelin Niedlich
(WEIN NEWS November 2015)