GERDS WELT - Würzöl und Grillgemüse

Ich gebe es ja ehrlich zu: Wenn das Wetter auch nur halbwegs mitspielt, hält mich wenig in Wohnung oder Küche und, so ich mich nicht in fremden Gastgärten verlustiere, zieht es mich magisch an den Grill.

Letztes Jahr habe ich Ihnen an dieser Stelle geschrieben, dass ich für Grillabende gern frische oder entkeimte Knoblauchzehen in großer Zahl in unserem guten apulischen Olivenöl weich schmore; ich stelle die Herdplatte auf 2 und gare den Knoblauch in Öl langsam ca. 2–3 Stunden. Mit dem Öl werden die Steaks bestrichen, der goldbraune, weiche Knoblauch wird mit Maldon-Meersalzflocken gewürzt und auf den Steaks verstrichen. So weit, so gut.

Das entstandene Knoblauchöl eignet sich aber für noch viel mehr: Nämlich um auch Fisch oder Gemüse damit zu bepinseln und anschließend zu grillen. Gibt einfach eine subtile geschmackliche Komponente mehr. Besonders gut und lecker wird das bei Auberginen. Am besten schneiden Sie die Auberginen längs mit der Brotschneidemaschine, um gleichmäßig dicke Scheiben zu erhalten. Zum Grillen beim Gasgrill nehmen Sie kleine bis mittlere Hitze (beim Kohlegrill müssen Sie halt schätzen, wie es am besten passt, da kenne ich mich nicht so aus), bis die Auberginen auf beiden Seiten goldbraun sind. Sehr gut funktioniert das Ganze auch mit roter Paprika – wobei die türkische Spitzpaprika wesentlich aromatischer ist als die holländische Treibhauspaprika – oder mit den großen Gemüsezwiebeln, den so genannten Schlachterzwiebeln. Hinterher gilt auch hier: feine Meersalzflocken obendruff und das Ganze ist perfekt!

So – damit haben Sie die idealen Beilagen zum Burger, zur Bratwurst, zum Steak oder zur Dorade. Und das, wie es heutzutage in übergewichtigen Kreisen des Abends große Mode ist, sogar ganz ohne Kohlehydrate.

Es grüßt Sie herzlich
Gerd Rindchen
(WEIN NEWS August 2015)

POST SCRIPTUM
Und was trinkt man zu gegrilltem Gemüse oder Fleisch?
Herrliche Rosés wie den Prado Rey Rosado oder den Think Pink von Christian Peth, schmelzige Weißweine wie den Lugana Feliciana oder den Rotgipfler von Reinisch aus der Thermenregion.