Kleine Wunder. Ohne Filter.

Weingut Peth-Wetz

Christian Peth ist bekannt für seine brillanten, präzisen Weine. Klar, dass auch seine unfiltrierten Weine zu glänzen vermögen. Wie das gelingt, ist ein kleines Wunder.

Christian Peth beweist einmal mehr, dass er nur eine Richtung kennt: aufwärts. Jedes Jahr entzückt er uns aufs Neue mit wundervollen Weinen und innovativen Ideen. Um letztere ist er selten verlegen, wie seine Linie "Unfiltered" eindrucksvoll aufzeigt.Unfiltriert, Natural, Raw. Solche Weine beschreiben einen aktuellen Trend, der insbesondere von den Besten unter den Winzern ausgeht. Warum? Weil diese Gewächse oft mehr Überraschungsmomente, mehr Wein bieten. "Zwar erhält man durch Filtration einen sicher stabilen Wein," erklärt , "aber es wird auch immer Geschmack mit herausgesiebt." Andererseits stellen unfiltrierte Weine stets ein Wagnis dar und sind äußerst aufwendig zu produzieren. Damit das Ergebnis überzeugt, braucht der Winzer Mut, ein präzises Händchen sowie tonnenweise Erfahrung.  Bereits vor 18 Jahren fing der Bermersheimer Peth an zu experimentieren. "Die Premiere war 2002 ein trüber Dornfelder. Doch ich habe mich beim besten Willen nicht getraut, den zu verkaufen," gibt er lachend zu. Mittlerweile hat er alle Herausforderung gemeistert und seine Praxis perfektioniert. Ein paar Geheimnisse lässt er sich hierzu entlocken: "Zum einen ist es wichtig, dass die Weine geschmacklich trocken sind, mehr Restzucker könnte ungewollte Nachgärungen in Gang setzen. Außerdem hilft der Ausbau in Holzfässern. Die Gerbstoffe der Eiche filtern auf natürliche Weise. Zusätzlich binden unfiltrierte Weine die Holznoten harmonischer ein."   Doch wie kommt es, dass die Peth’schen Kreszenzen nicht naturtrüb, sondern klar im Glas schimmern? Er bedient sich eines önologischen Kniffs: "Ich lasse den Weinen einfach Zeit, zur Ruhe zu kommen." Sedimente und Trubstoffe schweben so mittels Schwerkraft nach unten. Dann wird der Wein zwei bis drei Mal von der Hefe abgezogen. Durch sorgfältige und kreative Vinifizierung komponiert er große Weine, die kleine Wunder sind – mit Tiefgang, Dichte, Spannung und unverwechselbarer Handschrift.

Roman Bergold
WEIN NEWS Februar 2020

PS: Bei unfiltrierten Weinen kann die Farbe von Flasche zu Flasche minimal variieren. Geschmacklich unterscheiden sich diese jedoch nicht, wie uns Christian Peth persönlich versichert hat. Der wundervolle Genuss ist also stets derselbe.