Sind sie nicht goldig?

Weingut El Huique

Das sind doch immer die schönsten Geschichten: Wenn die Kleinen den Großen ein Schnippchen schlagen. Heute: El Huique.

Weinwettbewerbe sind eine spannende Sache, insbesondere wenn sie durch Blindverkostungen entschieden werden. Da hilft kein klingender Name, auch keine besonders schöne Ausstattung – da hilft nur richtig guter Wein, um die erfahrenen Tester zu überzeugen.

Ein großes Ah und Oh gibt es gelegentlich dann, wenn die Tarnkappen der Weine gelüftet werden. Vor allem, wenn sich unter die hochwohlgeborenen Gewinner, die es selten unter 25 Euro tun, ein paar Piraten eingeschmuggelt haben, für die nur ein Bruchteil dessen aufzubieten ist. So geschehen bei der diesjährigen , wo sowohl der als auch der des chilenischen Weinguts El Huique (sprich: "Wikee") mit Gold behängt aus dem Wettbewerb gingen – sie kosten je 6,95 € die Flasche! "Ja, diese Auszeichnung hat uns sehr stolz gemacht", sagt Don Miguel García-Huidobro Echenique, der Grandseigneur von El Huique, "sie beweist, dass man auch unter 10 Euro wunderbare Weine genießen kann." In seinen Worten liegt die Ruhe eines Mannes, der schon einige Prüfungen im Leben bestanden hat, z.B. den jeweiligen Wiederaufbau des Weinguts nach den schweren Erdbeben 1985 und 2012.

Das 140 Jahre alte Anwesen liegt im im Herzen , cirka 150 km südlich von Santiago. Die klimatischen Voraussetzungen am Fuße der Anden sind hervorragend für Qualitätsweinbau, der seit 1930 dort betrieben wird. Die sommerliche Hitze kann nachts schon mal auf 10 Grad herunterrauschen – die Trauben lieben das. Francisco Bello, Chefönologe von El Huique, reduziert die Hektarerträge stark, um nur bestes Material zu ernten.

Eine strenge Selektion der Trauben gehört selbstverständlich auch zu den probaten Mitteln. Und weil wir so überzeugt sind von El Huique, raten wir Ihnen kurzerhand: nehmen Sie gleich einen Sixpack mit! Bis Ende Oktober geht eine Flasche davon aufs Haus!

Wendelin Niedlich
(WEIN NEWS Oktober 2015)