Colchagua High End und Low End
Am höchsten und am tiefsten Punkt des chilenischen Colchagua-Tals entstehen spektakuläre Weine.
Wenn es um Überseeweine geht, belassen wir Deutsche es gewöhnlich beim Ländernamen. Aber: "ein Chilene" ist als Beschreibung doch ein wenig unterkomplex. Auch das Andenland ist gegliedert in verschiedene Weinregionen, darin wiederum von der Natur bevorzugte Unterzonen mit eigener Herkunftsbezeichnung und schließlich herausragende Einzellagen für die High End-Weine. Mario Pablo Silva vom Weingut Casa Silva war und ist ein Pionier darin, die besten Weinberge Chiles aufzuspüren, die Lagen nach Qualität zu klassifizieren und die Herkunft seiner Weine herauszuarbeiten.
Chiles berühmteste Weinregion ist das Colchagua-Tal. Es erstreckt sich vom Fuß der Anden bis an den Pazifik. Im Mittelteil ist es eine großflächige Ebene mit mediterranem Klima und tiefgründigen Böden – großartig für fruchtbetonte, seidige Weine wie den Cabernet & Carménère von Casa Silva. Wenn Chiles Vorzeigerebe Carménère an Ausdruck und Vielschichtigkeit gewinnen soll – das war Mario Pablo Silva früh klar – braucht sie Lagen, die fordern. Die fand der Winzer vor dreißig Jahren in Los Lingues. In diesem abseits und hoch auf 600 Metern gelegenen Seitental stehen die ertragsarmen Reben auf gesuchten Granitböden. Aus der mittlerweile eigenständigen D.O. Los Lingues stammt die Carménère Reserva des Hauses.
Das andere Extrem ist die ebenfalls vom Granit geprägte Große Gewächs-Lage Paredones fast direkt am Atlantik. Die salzige Seeluft und die kühlen, ausgeglichenen Temperaturen bestimmen das Klima. Das sind nahezu perfekte Bedingungen für den "Cool Coast" Sauvignon Blanc, der mit seiner Brillanz, seinem Feingefühl und seiner unglaublichen Vielfalt an Aromen zu den besten Sauvignon Blancs Lateinamerikas zählt. Also: Sag nicht bloß Chilene zu mir!
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