Der neue Goldstandard Graf Neipperg kennt sich aus mit Reben.

Dass seine Trimontium Weine auf Wettbewerben vergoldet werden, überrascht da nicht. Dass diese aus Bulgarien kommen schon eher.

"Thrakischer Wein ist so wie das Blut der Erde. Komm, schenk dir ein …" So oder so ähnlich huldigte ehedem ein recht bekannter Schlagerbarde der Wiege des europäischen Weinbaus. Damit war er nicht allein. Schon der mythische Orpheus soll ihn besungen haben. Und Homer wusste ihn derart zu schätzen, dass er seinen Odysseus damit gar Zyklopen besiegen ließ. Nur selten bringt man damit jedoch bulgarischen Rebsaft in Verbindung. Zu Unrecht. Seit mehr als 3000 Jahren wird er hier angebaut.

Das Kerngebiet der Thraker lag nämlich nicht in Nordgriechenland, sondern hauptsächlich im heutigen Bulgarien. Der Dionysos-Kult hat ebenfalls dort seinen Ursprung. Als der gute Mann – pardon, Gott – in Bacchus umbenannt wurde, war der Siegeszug thrakischer Trauben auch bei römischen Orgien nicht mehr aufzuhalten und es herrschte Goldgräberstimmung allenthalben.

Selbst zu finsteren Sowjet-Zeiten war der Ruhm noch so präsent, dass einst ein Deal mit den Klassenfeinden von Pepsi Cola in Wein vergütet wurde. Doch es war gewiss nicht nur das historische Erbe, das Stephan Graf Neipperg in die Thrakische Tiefebene lockte. Traumhaftes Terroir, begünstigt durch kontinentales Klima mit mäßigendem Einfluss des Schwarzen Meeres und gut geschützt durch Gebirgszüge, verhieß schier unglaubliches Potenzial. Nachdem er bereits sieben Bordeaux-Châteaus zu neuem Glanz verholfen hatte, verwundert es nicht, dass er sich auch in Thrakien den französischen Rebsorten wie Merlot, Petit Verdot und Syrah verschrieben hat. Mit all seiner Erfahrung und rigiden Qualitätsvorgaben führte er die Bessa Valley Winery in kürzester Zeit an die Spitze. Schon zur Reberziehung werden nur Akazienholzstöcke verwendet. Alle Trauben werden handgelesen und danach dreifach selektiert. Die Reifung erfolgt ausschließlich in französischer Eiche.

Gerd Rindchen war derart beeindruckt, dass er es sich selbstredend nicht nehmen ließ, als sich die Gelegenheit bot, die Trimontium Serie exklusiv für unser Weinkontor zu komponieren. Zwei Goldmedaillen auf der Berliner Wein Trophy 2019 waren somit reine Formsache. Man hört ja allerorten, dass der Euro krankt, die Bitcoin-Blase platzt und der Immobilienmarkt alsbald einbricht. In Gold und Weine investieren ist da quasi die einzig logische Konsequenz. Insbesondere, wenn beides zusammenkommt wie bei den großartigen Trimontium-Weinen.

Roman Bergold
(WEIN NEWS Juni 2019)