Verliebt in Colchagua

Weingut Nuevo Mundo

Die Familien Dauré, Cayard und Florensa bereisen Anfang der neunziger Jahre feinstes Weinbaugebiet. Das Colchagua-Tal bietet nicht nur imposantes Andenpanorama sondern auch eine Weinkultur im Aufbruch. Die Damen verlieben sich besonders in die Subregion Apalta, etwa zwei Autostunden südlich der Hauptstadt Santiago. Andenausläufer formen hier ein gigantisches, nach Süden ausgerichtetes Amphitheater. Sabine Dauré und ihr Mann Bernard, erfolgreiche Winzer im Roussillon, sehen sofort: Das sind beste Lagen! Wo, wenn nicht hier soll ein Weingut entstehen.   

Da die Frauen der Familien vom Start weg bei dem ehrgeizigen Projekt tonangebend sind, wird Ihnen folgerichtig die Leitung anvertraut. Töchter, Ehefrauen, Schwestern konzipieren, konstruieren, arbeiten auf ein Ziel hin: eine richtungsweisende Kellerei zu bauen, die dem großartigen Terroir Rechnung trägt. Die hochmoderne Bodega wird puristisch, kubistisch, avantgardistisch. Die Gebäude fügen sich symbiotisch in ihre Umgebung ein. Je nach Sonneneinstrahlung wechseln sie ihre Farben und reflektieren die Landschaft. Drei Jahre dauert der Prozess bis zur Eröffnung 1996. Als Namen wählt man augenzwinkernd Viña Las Niñas, zu Deutsch: Weinberg der Mädels.

Von Beginn an werden die Rebanlagen 100 % biologisch bewirtschaftet. Alles wird einem Gedanken untergeordnet: das grandiose Terroir erlebbar, schmeckbar zu machen. Der mildernde Einfluss des 60 Kilometer entfernten Pazifiks ist deutlich zu spüren. Tagsüber herrscht fast mediterranes Klima. Die Berge schützen zudem vor Winden und sorgen für kühle Nachttemperaturen, was hervorragende Reifebedingungen ermöglicht. Perfekte Voraussetzungen für Spitzenweinbau.

Diese Idylle lockt zeitgleich auch andere Top-Winzer ins Andenvorland, sodass Apalta 2018 schließlich mit einer eigenen Appellation gewürdigt wird. Ein wundervolles Happy End für die Liebesgeschichte von Las Niñas. Lassen  Sie sich von unseren brandneuen Schätzchen aus verführen.

Roman Bergold
WEIN NEWS Mai 2020