Shiraz? Syrah? Südafrika!

Kruger Family Wines, Simelia Wines und Hartenberg

Shiraz? Syrah? Südafrika!

Neben Rhône und hat sich in den letzten Jahren eine neue Syrah-Supermacht etabliert.
Shiraz und Syrah. Was ist da eigentlich der Unterschied? Nun, es gibt keinen. Rechtlich zumindest. Jeder Winzer kann bei der Bezeichnung der Nobelrebe tun und lassen was er will. Eigentlich. Doch in der Weinwelt hält man es oft mit dem ungeschriebenen Gesetz, dass sich eher die französische Heimat der nördlichen zum Vorbild nimmt. Shiraz bezeichnet heutzutage meist die etwas ausladendere Stilistik, vor allem in Übersee. Wir machen die Probe aufs Exempel mit drei perfekt trinkreifen Bilderbuchweinen aus Südafrika, allesamt aus dem wunderbaren Jahrgang 2018.

Johan Kruger hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, alte vergessene Weingärten wiederzubeleben.  Sein Shiraz aus der Geheimtipp-Region Swartland 100 Kilometer nördlich von Kapstadt ist ein dichtgewobener Gaumenschmeichler erster Güte. Er scheint jedoch von ungeschriebenen Gesetzen nicht viel zu halten und gibt sich erstaunlich frankophil.

Ebenso wie der Estate-Syrah von Simelia. Der Hamburger Simon Obholzer und seine südafrikanische Frau Celia sind die Shooting-Stars in Wellington, direkt am Groenberg Reservat. Ihr substanzreicher Roter könnte durchaus von einem altehrwürdigen Négociant aus Frankreich stammen, ohne jedoch seine Wurzeln zu verleugnen. Kaum zu glauben, dass die beiden erst seit 8 Jahren Wein machen. Bereits 1692 hingegen profitierten die Weingärten von Hartenberg aus Stellenbosch von mediterranem Klima. Die Barriques sind aus französischer Eiche, der Wein ist jedoch ein Prachtexamplar der Kategorie »full-bodied New World Blockbuster."

Ob Syrah oder Shiraz, freuen Sie sich auf eine spannende Entdeckungsreise in die neue Heimat einer der wichtigsten – und edelsten – Rebsorten der Welt.

— Roman Bergold
(WEIN NEWS April 2021)