Harald Kiltz: Der Sauvignon-Weltmeister von der Nahe!

Da war man im Mutterland des Sauvignon Blanc ganz schön indigniert: Ein Emporkömmling von der Nahe räumt ab!

 

Das war ein echter Paukenschlag: Im April 2013 erhielt das Weingut Genheimer-Kiltz bei der Concours Mondial du Sauvignon im Schloss von Bois an der Loire eine "Trophée Spécial" für den weltbesten Sauvignon Blanc. Rund 1.000 Sauvignons aus

22 Nationen hatten sich um den Titel beworben. Und damit hatte man im abgelegenen Weiler Gutenberg en passant auch den gesamten weltweiten Sauvignon-Adel aus , oder hinter sich gelassen.

Vater des Erfolges: Der junge Winzer Harald Kiltz. Während seines Weinbaustudiums verliebte er sich im Jahr 2000 in einen Sauvignon aus Neuseeland – und seitdem ließ die Rebsorte ihn nicht mehr los. Als sie 2001 in Deutschland offiziell zugelassen wurde, schlug seine große Stunde: Flugs wurden die besten Lagen des Weingutes Genheimer Kiltz mit Sauvignon bepflanzt; heute sind rund 40% der Weinberge mit dieser Rebe bestockt. In gewisser Weise kam der Sensationserfolg dieses Weines für mich nicht ganz überraschend.

Punkt eins: Harald Kiltz ist, unterstützt von seinen Eltern Georg und Gerlinde, ein brillant arbeitender Winzer, der dem kapriziösen Sauvignon mit seiner empfindlichen dünnen Beerenhaut alle notwendige Sorgfalt angedeihen lässt. Gelesen wird ausschließlich per Hand, die Erträge sind bewusst niedrig gehalten und nach der Lese werden alle Trauben aufwändig manuell nachselektiert, sodass nur kerngesunde Beeren verarbeitet werden.

Punkt zwei: Nach meinem Dafürhalten ist die eines der weltbesten, wenn nicht das beste Anbaugebiet für Weißwein. Hier finden sich auf kleinstem Raum über 180 Bodenformationen – diese Vielfalt gibt es sonst nirgendwo im gesamten europäischen Raum. Nicht von ungefähr stammten auch vier der letzten fünf deutschen Riesling-Jahrgangssieger von der Nahe – unter anderem von unseren Partnern Stefan und Georg Rumpf vom Weingut Kruger-Rumpf.

Wer nun den besten Sauvignon der Welt am eigenen Leib entdecken, erleben und genießen möchte, sollte flugs dafür Sorge tragen, dass er sich zum erlauchten Kreis der Rindchen- Genießerkarten-Inhaber gesellt (bestellen unter 040-5562020 oder ). Denn die Menge, die uns davon zugeteilt wurde, ist so knapp (700 Flaschen), dass wir den Wein leider unseren treuesten Anhängern vorbehalten müssen. Der Trost: Der "Kleine Bruder" des Weltmeisterweins, der Gutenberger Römerberg, ist ihm dicht auf den Fersen. Bei einer großangelegten, internationalen Sauvignon-Blindprobe im Fischereihafen Restaurant Hamburg er-reichte er ganz knapp hinter dem Champion einen souveränen zweiten Platz.

Was vor Jahren niemand für möglich gehalten hätte: Dank eines einzigen brillanten Winzers ist die Nahe nun auch im Sauvignon-Olymp angekommen!

Gerd Rindchen

(WEIN NEWS August 2013)