Landhaus Brombeere

Die Finca Las Moras trägt die saftige Beerenfrucht schon im Namen.
Ihr Malbec und ihr Shiraz erfüllen dieses Genussversprechen.

Die Argentinier sind erwählt unter den Völkern, beherrschen sie doch gleichzeitig zwei Fähigkeiten, von denen lediglich eine zu erlernen den Rest der Welt schon überfordert: Reiten und Tango tanzen. Weil das für hüftsteife Mitteleuropäer mit Rücken außerhalb jeglicher Vorstellung liegt, zweifeln wir nicht eine Sekunde daran, dass die Argentinier auch hervorragende Weine machen könnten, wenn sie das nur wollten. Und siehe da: Sie wollen! Seit 500 Jahren.

Die Geografie des Landes stellt sich so dar: Erst geht man tanzend in Buenos Aires an Land, dann durchquert man mit den Gauchos eine große flache Steppe und erst ganz am Ende reihen sich an den Anden in Höhen bis zu 2000 Meter die Weingebiete Mendoza, Salta oder das kleine, sehr angesagte San Juan. Dort erwartet uns Eduardo Casademont mit einem Glas Malbec. Der Chefönologe der Finca Las Moras gilt als wahrer Magier der argentinischen Vorzeigerebe mit der legendären Kirsch-Blaubeerfrucht. Die hat sich vor rund 150 Jahren aus Frankreich hierher ins Exil begeben. Genau wie der pfeffrig-brombeerige Shiraz übrigens. Wie jeder gute Magier weiß Señor Casademont, dass Perfektion sich bei den einfachen Dingen beweist. Die Weine der Basislinie "Morita" begeistern mit einer Strahlkraft und aromatischen Intensität, die andernorts nicht einmal die Top-Gewächse erlangen. Das Großartige an den "Moritas" von der Finca Las Moras: Sie schmecken auch zu Discofox und nach dem Fahrradfahren.


— Gotthard Scholz

(WEIN NEWS September 2021)