Fattoria Grignano

Die Fattoria Grignano, östlich von Florenz in der Rufina beheimatet, gehört zum Besitz der Modedynastie Inghirami. Seit fünfzig Jahren gönnt sich die Familie den Luxus einer traditionellen, nahezu vor-industriellen, heute würde man sagen: ökologischen Wirtschaftsweise.
Mehr lesen

Grignano
"Poggio Gualtieri" Chianti Rufina Riserva
2016 Italien Toskana rot Bio
Grignano
"Aboca" Chianti Rufina
2022 Italien Toskana rot Bio

Inhaltsverzeichnis

  1. Villa mit Weinberg
  2. Chianti Rufina – noch heute ein Geheimtipp für toskanische Rotweine
  3. Das Erfolgsrezept für ihren Chianti Rufina?: Geringe Erträge und eine kleinbeerige Sangiovese Spielart

Villa mit Weinberg

Als Beigabe zu ihrer Villa erstand die Familie Inghirami das Weingut Fattoria di Grignano. Dort erzeugen sie heute traumhafte Chiantis. Gelegentlich, wenn Einem aus dem Prospekt eines neuen Weinguts mal wieder das strahlende Gesicht eines erfolgsverwöhnten Managers entgegenlächelt, der seine tiefe Leidenschaft für Wein und seine Liebe zum – vorzugsweise auf Mallorca oder in der Toskana gelegenen – Terroir bekundet, dann denkt man: Warum geht der Mann nicht einfach segeln? Ganz anders liegen die Dinge bei Fabio Inghirami. Seit fast fünfzig Jahren ist die Industriellenfamilie Inghirami im Besitz der Fattoria di Grignano. Der ursprüngliche Anlass des Investments der Familie Inghirami war das, was man hierzulande Schloss, in Italien zurückhaltend Villa nennt, nebst ausgedehntem Landschaftspark. Einst im Besitz der Medici und des Klerus, die sich selbstredend stets die besten Lagen unter den Nagel rissen. Bereits vor 600 Jahren wurde hier schon großer Wein erzeugt. Tatsächlich scheint dort die Zeit still zu stehen und man atmet Geschichte. In perfektem Einklang von Historie und Fortschritt versteht es die Fattoria Weine zu kreieren die schon jetzt als moderne Klassiker bezeichnet werden dürfen.

Chianti Rufina – noch heute ein Geheimtipp für toskanische Rotweine

Es ist dem Patronat der Inghirami-Familie mit zu verdanken, dass die ehemals als rustikal geltenden Chiantis der Unterzone Rufina heute als Geheimtipp für brillante toskanische Edelgewächse gehandelt werden. Die Rufina befindet sich östlich von Florenz und ist die nördlichste Unterzone des Chianti-Gebiets. Galt das kühlere Klima noch in den Neunzigern als Handicap, rückt die Region mit dem Klimawandel immer mehr in den Fokus. Während die Reben in den südlichen Ebenen durch Hitzestress auszehren, reifen die Trauben auf den kalkigen Höhenlagen des Apennins zur perfekten physiologischen Reife. 

Das Erfolgsrezept für ihren Chianti Rufina?: Geringe Erträge und eine kleinbeerige Sangiovese Spielart

Unter den Weingütern der Rufina gilt die Fattoria di Grignano als funkelnder Solitär. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Während sich bei anderen Erzeugern die Rebzeilen dicht an dicht drängen, kann sich Grignano den Luxus leisten, nur die besten 10% der Lagen mit Wein zu bepflanzen. Der Rest ist Hege- und Aufzuchtstation für italienische Wildtiere. Ebenfalls essenziell: Auf Grignano wird ein wertvoller, kleinbeeriger Sangiovese-Klon seit rund 60 Jahren weiter perfektioniert – auf Massenertrag ausgerichtete, minderwertige Pflanzungen haben hier nie Einzug gehalten. Die Weine reifen in kleinen Eichenfässern zu sehr lebendigen Weinen, die schon in ihrer Jungend große Freude bereiten, aber auch sehr gutes Lagerpotenzial aufweisen.