Vertrau dem Vau

Vermentino, Viognier, Verdejo – drei weiße mediterrane Rebsorten auf dem Siegeszug.
Warum so viele Rebsorten rund ums Mittelmeer mit einem "V" beginnen? Weil das nun mal für Vrische, Vrucht und Vinesse steht und somit für genau die Tugenden, die großen Weißweingenuss auszeichnen. 

In der toskanischen Maremma erlebt der Vermentino derzeit eine Wiedergeburt. Immer mehr Weingüter entdecken das immense Potential des lange verschmähten Eigengewächses. Manche schwören dabei auf seine große Struktur. Alberto Ravazzi hingegen erkundet im "Il Nocio" die Frucht, Mineralik und Strahlkraft der Rebsorte. Soviel grandiose Lebendigkeit ist einfach ansteckend. 

Vierzehn Hektar. Das war Mitte der 1960er Jahre noch übrig von der jahrhundertealten Tradition der südfranzösischen Edelrebe Viognier. Dafür sollten sich die Franzosen heute noch schämen. Der Viognier von Eric Mari ist da eine Art Wiedergutmachung. Wie hier frische und getrocknete Steinfrucht, florale Noten und markante Kräuterwürze ineinandergreifen, das ist absolut eigenständig und einfach nur begeisternd. 

Der Verdejo ist das Ergebnis einer Castingshow. Vor vierzig Jahren machten sich Önologen auf, die damals eklatante Weißweinschwäche Spaniens zu beenden. Auf der einsamen Hochebene von Rueda fanden sie die vergessene Rebsorte Verdejo. Heute wird sie in einem Atemzug mit Riesling und Sauvignon genannt. Hermanos de Villar zählt zu den Qualitätspionieren der Rueda. Wenn Chefin Teresa Peñalba Martínez das kastillische Gold – das "Oro de Castilla" – poliert, fangen Gaumen an zu strahlen. 

— Gotthard Scholz

Weine zu dieser WEIN NEWS

Domaine La Prade Mari
Viognier
2022 Frankreich Minervois weiß Bio