Aufschwung Ost im Alentejo

Casa Agrícola Alexandre Relvas

Senhor Relvas’ Vision aus dem Jenseits.

Von wegen Geheimtipps gibt’s nicht mehr. Fragen Sie mal Alexandre Relvas. Er hat am östlichen Rand , im Hinterland des Erzbistums Évora eine Kellerei hochgezogen. Dort ist außer Korkproduktionen sonst wenig geboten. Man liest ja hierzulande gerade viel über abgehängte, strukturschwache Regionen. Das Alentejo gilt gemeinhin auch als solche. Es fängt schon beim Namen an: Der bedeutet "jenseits des Tejo" – des großen iberischen Stroms, der bei Lissabon in den Atlantik mündet.

Warum also ausgerechnet hier investieren? "Klima und Böden boten riesiges, unentdecktes Potenzial für Spitzenweine" sagt Empresario Alexandre Relvas. "Außerdem erinnerte mich die Landschaft an mein Geburtsland Angola." Eine kleine Finanzspritze aus dem Strukturfonds der EU versüßte überdies die Entscheidung. So hatte er dort viel Zeit und Raum für sein visionäres Weingut. Die Kombination aus modernster Architektur und uralten, traditionellen Methoden der Weinbereitung lässt faszinierende Tropfen entstehen. Paradebeispiel gefällig? Der "Aragonez" (weltweit auch als bekannt) verputzt doppelt so teure Spanier zum Frühstück. Sein kleiner Bruder "Atlântico" hingegen hat die Wandlung vom Insidertipp zum Kundenliebling längst hinter sich. Hach, wir freuen uns, dass Senhor Relvas’ Weine aus dem Jenseits auch im Diesseits so viel Freude bereiten.

Roman Bergold
WEIN NEWS Oktober 2019