Probieren. Staunen. Christian Peth.
Seine Weißweine sind so hinreißend wie beliebt. Seine Liebe gilt Rotweinen wie dem "Black Blend"
Alle reden neuerdings nur noch von Lage und Herkunft. Nur Christian Peth bleibt dabei: Der wichtigste Faktor beim Wein ist für ihn der Winzer. Den Beweis liefert er gleich mit. Niemand hätte die Peth’schen Weine in Rheinhessen für möglich gehalten. Es gehört in der Tat viel Visionskraft dazu, Argentiniens Malbec oder Chiles Carménère in Bermersheim anzubauen. Christian Peth hat es einfach gemacht – und die Weine sind groß!
Lange wurde der heute gefeierte Vier Sterne-Winzer unterschätzt. Vielleicht war das der Grund, warum er sich dem Dornfelder verbunden fühlt, der Rebe mit dem Underdog- Image. Christian Peth kreiert aus ihr seinen »Black Blend«, einen Vollblut- Rotwein, der wie ein Satellit um die kalifornische Sonne zu kreisen scheint. Wie das geht? Vertrauen auf die große Fruchtqualität der Rebe, alle Liebe im Weinberg, ein kleiner Tannin-Booster in Form von ein paar Prozent der Rebsorte Cabernet Mitos – und dann volle zwanzig Monate Reife in gebrauchten Barriques. Jetzt nichts sagen. Probieren. Und Staunen.
Was immer Christian Peth anfasst, es geht ihm um maximale Frucht und Druck am Gaumen. Für dieses Ziel nutzt er selbstverständlich auch die urdeutsche Tugend der Mineralik, aber als Mittel und nicht als Selbstzweck. Mit welcher Souveränität ihm das gelingt, davon zeugen sein Grauburgunder und sein Sauvignon Blanc. Der erstere verbindet Klasse mit Schmelz ohne Ende. Beim letzteren geht die saftige, mitreißende Frucht Richtung Neuseeland. Herkunft? Eindeutig Christian Peth!
— Gotthard Scholz
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