Zwanzig Jahrgänge deutscher Sauvignon

Die Karriere ist noch kurz, aber unglaublich steil. Deutsche Sauvignon Blancs feiern auch international eine einzigartige Erfolgsgeschichte.
Vor dem Gesetz sind alle gleich – auch internationale Rebenstars. Darum musste sich der Sauvignon Blanc zunächst dem Prüfverfahren beim Bundessortenamt auf Basis des Saatgutverkehrsgesetzes stellen. Im Jahr 2001 war es so weit. Sauvignon Blanc erhielt die Zulassung für deutsche Weinberge. 

Einer der ersten, der diese Chance ergriff, war der frisch aus Australien an die Nahe heimgekehrte Harald Kiltz. "Der Sauvignon Blanc hat dieses Wow am Gaumen", begeistert er sich. "Es ist schon gigantisch, was für ein Feuerwerk an Aromen von grünem Gras bis hin zu exotischer Maracuja da gezündet wird." Mit seiner genialen Verschmelzung von Übersee-Optimismus und deutschem Tiefgang hat Harald Kiltz das Geschmacksbild der Rebsorte hierzulande geprägt. Als erster Nicht-Franzose überhaupt gewann er den begehrten "Concours Mondial du Sauvignon Blanc", die inoffizielle Weltmeisterschaft in Blois an der Loire.

Ein Meister der leiseren Töne ist Oliver Gabel. Er setzt nicht nur auf eine alte, ertragsarme Rebenvariante von der Loire, auch stilistisch macht er dort Anleihen. Auf kargem Riffkalk entsteht sein feingliedriger, aromatisch wohldosierter Sauvignon von nobler Eleganz. Und dann gibt es da noch Christian Peth. Der lässt sich zwar bekanntermaßen international inspirieren, macht dann aber doch was er will. In diesem Fall einen prallen, gelbfruchtigen und doch perfekt ausbalancierten Wein, der einen ständigen Platz in den oberen Rängen der Kundengunst hat.

Erheben wir die Gläser auf das Saatgutverkehrsgesetz, den Sommer und das Wow am Gaumen!

-Gotthard Scholz