Heute mit Herkunft
Die Weine vom VDP-Gut Reichsgraf von Kesselstatt feiern den Moment.
Fest an Mosel, Saar und Ruwer verwurzelt.
Zu viel Ehrfurcht lenkt vom Wesentlichen ab. Vergessen wir also einfach mal den "Reichsgrafen", vergessen wir die 800 Jahre Tradition und die dreizehn Große Gewächs-Lagen. Fragen wir einfach: Was haben wir im Glas? Nun, das ist im Fall des "Palais" Riesling eine auf den Punkt frische Frucht, der man einzig vorwerfen könnte, etwas verspielt geraten zu sein. Mit dem zweiten Schluck kommt ganz unaufgeregt und perfekt eingebunden die Schiefermineralik dazu – und dann ist sie einfach da, diese Tiefe, die den Unterschied macht. Für dieses "Heute mit Herkunft" ist Gutsleiter Dr. Karsten Weyand ein ausgewiesener Experte. Bereits in seinem ersten Job für ein Traditionsgut in kirchlicher Hand gelang es ihm, das Strahlen der Weine von Firniss zu befreien.
Als ihn der Ruf von Kesselstatt ereilte, steckte das Gut irgendwo im Niemandsland zwischen Gegenwart und Tradition. "Es klingt zwar paradox", sagt der gebürtige Moselaner Weyand, "aber nur wer beim Wein buchstäblich zu den Wurzeln zurückkehrt, kommt im Jetzt an." Augenfällig wird das beim Piesporter Ortswein aus den Großen Lagen Goldtröpfchen und Domherr. Das Intensitätslevel ist eine Ansage, die Pfirsichfrucht ungemein drall und opulent. "Wir arbeiten dezidiert heraus, was die einzelne Lage den Trauben auf den Weg gibt", beschreibt der Diplomönologe die Arbeitsweise. "Dabei hat jeder Fluss seine Signatur: das Gelbfruchtige der Mosel, das Zitrisch-Grüne der Saar und das Stahlige der Ruwer." Hatten Sie heute schon Ihren Schluck Herkunft?
— Gotthard Scholz
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