Königliches vom Kaiserstuhl

Wenn zwei sich einigen: Das Genussportal "Selection" kürte

die zusammengeschlossene Winzergenossenschaft unlängst zur Besten in Baden.

So viel Zeit muss sein. Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlinsbergen lautet der wohl längste Betriebsname der deutschen Weinlandschaft. Bei uns heißen die Genossen kurz WG Königschaffhausen. Unsere Grafikabteilung müsste sonst die WEIN NEWS auf DIN A3 vergrößern. Das wunderschöne Kiechlinsbergen wollen wir jedoch mitnichten unter den Teppich kehren. Denn länger als der Name ist die Anbautradition hier am Kaiserstuhl. Es gehört zu den ältesten Weindörfern in Baden, bereits im Jahr 863 urkundlich erwähnt. 2011 fusionierte man mit den Nachbarn aus Königsschaffhausen, was die Qualität nochmals auf ein neues Level hob, schließlich wurde schon im Mittelalter der "edle Wein von Königschaffhausen" gepriesen.

Zusammen schafft man es, hochspannende Weine auf diesem landesweit einzigartigen Terroir am Vulkan entstehen zu lassen. Der ist seit Urzeiten erloschen, aber die Bodenvielfalt am nördlichen Kaiserstuhl bietet so heute perfekte Bedingungen für die jeweiligen Rebsorten. Erlebbar macht das beispielsweise ihr Blanc de Noirs. Ein Weißwein aus roten Spätburgundertrauben der Einzellage Steingrüble. Französische Eleganz gepaart mit Cremigkeit und Kräutrigkeit. Die Gegend an der Grenze zum Elsass zählt zu den wärmsten Deutschlands, weswegen die überbordende Frucht einhergeht mit niedrigen Säurewerten – wie im Grauburgunder "Vulkanfelsen".

Lokal wird die Genossenschaft übrigens gerne "Kö-Kie" genannt. In der Kürze liegt bekanntlich die Würze. Und großartiger Wein.

— Roman Bergold

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