
Der Bianco ist schon wieder leer
Cológnola, Poggio Nicchiaia, Feliciana
Um mangelnden Weltruhm braucht sich auch die Toskana keine Sorgen zu machen. Wenig bekannt ist jedoch, dass es dort hervorragende Weiße gibt, für die man nicht den Toscanità-Zuschlag zahlt. Fabio Duarte sei Dank. Der Patron von Poggio Nicchiaia erkannte früh das Potenzial der von Muschelkalk durchzogenen Böden um Pisa für einzigartig straffen Vermentino. So sind seine Weine nicht teuer, aber doch exklusiv und ganz anders. Der Superstar der hierzulande stiefmütterlich behandelten mittelitalienischen Region Marken ist zweifelsfrei die DOC Verdicchio dei Castelli di Jesi. Dort verhelfen Walter Darini und sein exzellentes Önologenteam der ruhmreichen Cantina Cològnola zu neuem Glanz. Als Prämissen gelten Mineralik, Schmelz und satte Frucht. Sowie eine animierende Trinkigkeit, die ihresgleichen sucht. Der große Philosoph und Lebemann Klaus Eberhartinger würde hier wahrscheinlich konstatieren: "Ruck’ deine Lira fiera, der Bianco ist schon wieder leer."
— Gotthard Scholz
(WEIN NEWS März 2021)