BBQ. Luxusausführung

Colle al Vento, Cellier d'Eole, Prado Rey

Wenn es feinst mariniert ganz heiß zur Sache geht, sind Primitivo di Manduria, Ribera del Duero und Côtes Catalanes die Favoriten in Rot.

Es soll ja Menschen geben, denen ist beim Grillen eh alles Wurst. Für all diejenigen, die sich vom Anfänger zum Dry-Ager entwickelt haben und kulinarische Meditationstechniken wie Marinieren, Karamellisieren oder Kerntemperieren beherrschen, erscheint uns eine tiefere Beschäftigung mit  der ultimativen Weinauswahl äußerst sinnvoll.

Beim puristischen Grillen bester Produkte oder dem Einsatz von mediterranen Kräutern bietet sich die spanische Ribera del Duero Crianza von Prado Rey an. Die Rebsorte Tempranillo setzt ebenso seidige wie frische Akzente von roten und dunklen Beeren, die edle Würze des Barriques verbindet sich vollendet mit den Röstaromen des Grillguts.

Wer sein Steak oder die gegrillten Auberginen gern mit Balsamico verfeinert, Chili nicht verschmäht oder süß-saure Marinaden bevorzugt, kann sich vertrauensvoll an den Primtivo di Manduria "Amarosso" wenden. Seine vollreife Beerenfrucht und die Noten von geröstetem Kakao wirken besänftigend auf Schärfe und reagieren nicht sauer auf eine leichte Süße im Essen.

All die Wild Guys und Crazy Dolls, die am Grill oder Smoker gern mit rauchiger Hickorywürze, teuflisch scharfen Saucen oder karamellisierten Köstlichkeiten experimentieren, sollten einen Wein von üppigem Körper und grundgütigem Gemüt wie den südfranzösischen "La Grande Merveille" wählen. Seine warmen Noten von gekochten Früchten und sein samtenes Wesen lassen sich auch beim American Barbecue durch nichts erschüttern.

Ansonsten gilt die alte Regel: Ein guter Wein gewinnt immer!

— Gotthard Scholz
(WEIN NEWS Juli 2021)