Grandiose Weine vom Vulkan!

Weingut Fontanavecchia

Wer versucht, mit einem Wort die Qualität der Fontanavecchia-Weine zu beschreiben, stößt unweigerlich auf: Suchtpotenzial! Also, eigentlich soll man sich als Weinhändler ja nicht "outen", was man selber am liebsten trinkt. Aber: Ich habe einen definitiven italienischen Lieblingsweißwein – den des Weingutes Fontanavecchia. Die Rebe ist Nachkomme der antiken Sorte Aminea, die einst schon die römischen Dichter als besten Wein des Landes besangen. In seiner mineralisch geprägten, fast salzigen Sinnlichkeit liegt ein hohes Suchtpotenzial. Und selbst die gestrengen Tester vom Gambero Rosso, häufig anfällig dafür, eher adipöse Weine mit ihren Höchstnoten zu versehen, verleihen diesem schlanken, quellfrischen, diamanten im Glase funkelnden Traumtropfen seit Jahren in schöner Regelmäßigkeit die Maximalbewertung von "Drei Gläsern".

Auch ansonsten ist Fontanavecchia aus eine grandiose Entdeckung aus einer der ältesten Kulturlandschaften der Menschheit. Die Römer der Antike gaben der fruchtbaren Landschaft ihren Namen: Campania felix (glückliche Landschaft). Die besonderen vulkanischen Böden rund um den Vesuv sind eine einzigartige Basis zur Erzeugung großartiger, charaktervoller Gewächse aus antiken Rebsorten. In dieser wunderschönen, sanften Hügellandschaft liegen die Weinberge des Gutes. Die ersten Weinstöcke wurden vor über 160 Jahren gepflanzt. Winzer Libero Rillo und sein Vater Orazio keltern hier heute ihre charaktervollen Weine. Neben dem eingangs erwähnten Falanghina auch den sanften weißen Bruder, , ebenfalls ein Nachkomme der Qualitätsikone Aminea.

Die rote Lieblingsrebsorte der Rillos ist die edle Aglianico-Traube. Sie wurde schon vor über 2.500 Jahren von den Griechen in Kampanien eingeführt und brachte die berühmtesten Rotweine der Antike hervor. "… Mein Wein hat Substanz und ist mit dem Duft meiner Erinnerungen getränkt. Sein gaumenfüllender Geschmack weckt all unsere Sinne. Mein Wein ist das Blut dieses Bodens und enthält alles, was ich in mir habe", sagt Libero Rillo. Aber keine Sorge: Da das zum Glück nur symbolisch gemeint ist, können Sie den guten Aglianico schier unbegrenzt genießen, ohne den armen Winzer bis(s) zum Morgengrauen auszusaugen!

Gerd Rindchen
(WEIN NEWS August 2016)