GERDS WELT - Knuspriges Geflügel

Wenn man auf dem Sofa sitzt und in einen grauen Novemberabend hinauslugt, gibt es nichts Tröstlicheres, als eine Ente, ein Schwarzfederhuhn oder ein paar Stubenküken im Ofen schmoren zu haben. Früher habe ich immer die Tierchen im Ofen mit Wasser oder Wein angegossen – und mit meinen Labbervögeln glühend die Köche beneidet, bei denen ich Geflügel mit richtig krosser Haut bekam.

Bis ich den Tipp bekam: "Lass das Angießen weg!" Seitdem klappt das:

Ich würze das Federvieh einfach innen und außen mit unserem Kräutersalz "Saporiere Gourmet" und Pfeffer, stecke ein paar possierliche Thymianzweiglein hinein und schiebe es so in den auf 200° bei Ober- und Unterhitze vorgeheizten Ofen. Stubenküken brauchen 30 Minuten, Schwarzfederhuhn 75, mein Lieblingsgeflügel Nantaiser Ente rund 60, Vierländer Ente 90 – 105.

Danach sind die Vögel perfekt: Außen knusprig, innen saftig! Anschließend kann man den Bratensaft auf dem heißen Blech mit Weißwein ablöschen und erhält so ein kleines Sößchen.

Die allerbesten Saucen aber erhalten Sie dann, wen Sie sich von Mahlzeit zu Mahlzeit hangeln: Alle Knochen und Geflügelreste werden mit reichlich trockenem weißem Kochwein, Knoblauch, Zwiebeln, Möhren, Lorbeerblättern und Sellerie (alles grob gehackt) mit dem Saft vom Backblech zu einem Fond angesetzt, der über Nacht sanft weiterköchelt. Wenn Sie den dann entfetten und einfrieren oder, noch besser, einwecken haben Sie eine tolle Saucenbasis ohne Stress. Da werden selbst der Totensonntag oder der Buß- und Bettag zum Fest!

Es grüßt Sie herzlich
Gerd Rindchen
WEIN NEWS November 2019


Und was genießt man bei der Lektüre?
Grandios passen die samtigen, Shiraz-basierten Weine von Lake Breeze, aber auch der elegante biodynamische Pinot Noir von Klaus Vorgrimmler oder der Nobel-Chardonnay von Richard Kershaw.