Geheimnisse vom großen Fluss
Die Rhône kann mit hochpreisiger Prominenz aufwarten. Und bietet zum Glück noch genug Raum für aufregende Entdeckungen.
Stolze 543 Kilometer schlängelt sich die Rhône von den Alpen bis zum Mittelmeer durch Frankreich. Hinter Lyon wird’s für uns Weinfreunde dann spannend. Wie an einer Perlenkette reihen sich die Anbaugebiete aneinander. Neben Stars wie Châteauneuf-du-Pape oder Gigondas eben auch etliche versteckte Perlen, denen wir uns in dieser Geschichte widmen.
Der Mont Ventoux geht zwar durchaus als Berühmtheit durch. Allerdings eher bei Radsport-Enthusiasten. Schließlich quält sich sogar die Tour de France hier ab und an hinauf. Der AOC Ventoux auch kulinarische Anerkennung zu verleihen, hat sich das Château La Croix des Pins auf die Fahne geschrieben. Ihr "Noria" steht mit Tiefe, Statur und Komplexität den großen – und deutlich teureren – Namen in nichts nach.
Laudun ist einer von rund 20 Orten der Côtes du Rhône Villages, die ihren Namen auf den Etiketten vorn verewigen dürfen. Die zweithöchste Stufe der zugegebenermaßen etwas komplizierten Qualitätspyramide hier. Einfacher macht es uns da der Wein: beerig, saftig, anschmiegsam.
Wenn Ihnen die AOC Duché d’Uzès geläufig ist, verneigen wir uns ehrfurchtsvoll. Die gerade mal 10 Jahre alte und nur 300 Hektar umfassende Demarkation sucht man in deutschen Restaurants meist vergebens. Einmal mehr dürfen wir Rindchen uns auf die Schulter klopfen und konstatieren, dass sich der Blick abseits der renommierten Gefilde auf jeden Fall lohnt.
Wir hoffen inständig, ach, was schreibe ich … wir sind uns sicher, dass Sie dies nach dem Genuss unserer noch unbekannten roten Rhône-Riesen genauso sehen.
— Roman Bergold
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