Top-Winzer: Philipp Serr

Als ich das erste Mal die Weine von Philipp Serr probieren durfte war ich schwerst begeistert: Handelte es sich doch um rassige, knackige, brillant vinifizierte Gewächse. Vom Liter bis hin zur trockenen Spätlese zog sich eine große Lebendigkeit wie ein roter Faden durch die gesamte Kollektion, gepaart mit großer Klarheit und spielerischer Leichtigkeit. Nur das Gespräch mit dem Winzer selbst, der da so voller Stolz seine Rieslinge präsentierte, fand ich ein wenig irritierend: Ich fühlte mich irgendwie an unseren Sohn erinnert. Mittlerweile weiß ich auch wieso: Unser Lukas ist 18, der "gestandene" Winzer Philipp Serr, der da mit leuchtenden Augen die Früchte seines Schaffens präsentierte, man gerade 19 Jahre alt.

Aber der junge Mann wusste früh, was er wollte: Bereits mit 14 kaufte er sich von seinem Konfirmationsgeld seinen ersten kleinen Weinberg. Schon da stand für ihn fest: "Ich werde Winzer!". Anschließend pumpte er Eltern und Schwester an, sodass der eigene Weinbergsbesitz nun stolze 2 Hektar umfasst. Mit 15 begann Philipp Serr seine Winzerlehre und absolvierte dabei Stationen bei Christian Heußler in Rhodt (Zwei Trauben Gault Millau), Herbert Meßmer in Burrweiler (Drei Trauben Gault Millau) und zum Schluss im absolut höchstbewerteten Pfälzer Weingut, dem weltberühmten Betrieb von Hansjörg Rebholz in Siebeldingen. 2008 pachtete er noch rund fünf Hektar Weinberge hinzu, vinifizierte, so gerüstet, seine ersten selbst abgefüllten Gewächse im gleichen Jahrgang – und fiel uns spornstreichs positiv auf. Die 2009er sind noch brillanter, stoffiger und dichter ausgefallen. Und weil wir rechtzeitig in Rhodt waren, konnten wir uns sogar die allerbesten Fässer exklusiv für Sie aussuchen. Und so lade ich Sie nun herzlich ein: Entdecken Sie mit uns ein tolles neues Winzertalent, von dem noch viel zu hören sein wird!

Gerd Rindchen

(WeinNews Mai 2010)