In der Lage

Keine Rebsorte saugt so viel Klasse aus dem Boden wie der Riesling.
Je herausragender die Lage, desto einzigartiger das Aromaspiel.
Die Lage bestimmt nicht nur den Wert einer Immobilie. Die Lage – also das Zusammenspiel aus Bodenformation, Kleinklima, Hangneigung und Sonnenausrichtung – macht auch den Wein. Von manchen Weinbergen gibt es Erfahrungen über Generationen, dass sie besonders aromareiche und charakterstarke Weine hervorbringen. 

Dem VDP Verband Deutscher Prädikatsweingüter gebührt der Verdienst, die besten deutschen Lagen genau bestimmt zu haben. Sie werden nach burgundischem Vorbild als Erste Lage für die ausgezeichneten und Große Lage für die absolut herausragenden Weinberge klassifiziert. Solche Weine aus dem erlesenen Kreis der VDP-Weingüter haben einen oftmals beeindruckenden Preis. Doch gibt es viele hervorragende Winzer wie Sven Klundt, Dr. Matthias Corvers oder Markus Brandt, die nicht Mitglied im VDP sind. Und sie bewirtschaften Rebenparzellen in denselben Großen Lagen. 

Der Birkweiler Kastanienbusch ist die wohl bekannteste Große Lage in der Südpfalz. Die wie ein Amphitheater erscheinenden steilen Hänge haben sehr seltene, eisenhaltige Rotschieferböden. Diese verleihen dem Riesling eine einzigartige Mineralik und Kräuterwürze. 

Der Hattenheimer Nussbrunnen ist eine der wenigen Großen Lagen im Rheingau mit wasserspeichernden Lehm-Löss-Böden. Die Rieslinge aus dem Nussbrunnen stehen deshalb für eine verspielte, nahezu cremige gelbe Steinfrucht. 

Der Zellerweg am Schwarzen Herrgott besticht durch seine selbst für rheinhessische Verhältnisse äußerst kalksteinhaltigen Böden. Die Rieslinge der Großen Lage erhalten dadurch neben einer zarten Feuersteinnote auch eine brillant polierte Frucht.

Die Lage ist hoffnungsvoll. Machen Sie etwas Gutes draus. 

— Gotthard Scholz