
Der Gewürztraminer: edler Tropfen mit blumig fruchtiger Würze
Die Geschichte des Gewürztraminers
Der Gewürztraminer ist eine der erlesensten Rebsorten der Welt und stammt aus der uralten Familie der Traminer. Bereits im 13. Jahrhundert war der aus Gewürztraminer gekelterte Weißwein in vielen Ländern Europas ein begehrtes Gut. Sein Name leitet sich höchstwahrscheinlich von dem in Südtirol liegenden Ort Tramin ab, der schon Mitte des 11. Jahrhunderts für seinen florierenden Weinanbau bekannt war.
Gewürztraminer heute wieder eine der wichtigsten Rebsorten
Nachdem die Gewürztraminer Weine in den 90er Jahren etwas aus der Mode gekommen waren, zählt der auch unter dem Namen Roter Traminer bekannte Weißwein heute in Südtirol wieder zu den wichtigsten Rebsorten – Tendenz steigend, denn die Anbaufläche hat sich seit dem Jahr 1990 zwischen Etschtal und Meran fast vervierfacht. Die größten Anbauflächen liegen allerdings in Frankreich, genauer gesagt im Elsass. Hier in der Region Alsace wird "le Gewurz" traditionell besonders zelebriert und so kommen die wohl edelsten Vertreter des Gewürztraminer aus Elsässer Kellern wie der Domaine Ebelmann bei Colmar.
Ob beispielsweise in Ungarn, Österreich oder der Slovakei, in fast allen Weinanbauländern finden wir heutzutage eine Renaissance des Gewürztraminers. Vor allem in der experimentierfreudigen neuen Welt, zum Beispiel in Kalifornien und Oregon, aber auch in Australien und Neuseeland ist spürbare Begeisterung vorhanden.
Edle Weißweine aus deutschen Lagen
In Deutschland macht der Anteil des Traminers mit einer Fläche von rund 1.000 Hektar zwar lediglich ein Prozent des gesamten Bestands aus, stellt jedoch damit weltweit das zweitgrößte Anbaugebiet dar.
Besonders viele der leicht rötlich bis gelb gefärbten Trauben wachsen in Weinbergen in der Pfalz, in Rheinhessen und am badischen Kaiserstuhl. Im Anbaugebiet Baden wird der Weißwein auch unter dem Namen Klevner oder Clevner verkauft.
In der Pfalz stehen die wahrscheinlich ältesten tragenden Reben der Welt: Die Gewürztraminer-Stöcke im Rhodter Rosengarten wurden vor dem 30-jährigen Krieg Anfang des 17. Jahrhunderts gepflanzt und, um ihrer Bedeutung Rechnung zu tragen, 1968 unter Naturschutz gestellt. Die sehr anspruchsvolle Rebe bevorzugt lehmige, kalkreiche, tiefe Böden. Wer ein Pfälzer Paradebeispiel eines Traminers mit Zuckerschwänzchen probieren möchte, dem sei Winzer Lukas Kesselring aus Ellerstadt ans Herz gelegt.