Sternen Staub - preisgekrönte Rotweine

Scotts Creek/Byrne Vineyards und Bodega Atamisque

Mit ihren sinnensatten, verschwenderischen und gaumenstreichelnden  Rotweinen stoßen Byrne Vineyards und Bodega Atamisque in adventliche Aromen-Galaxien vor.

Manchmal will man einfach nur das: Einen Rotwein, der wie eine wohlige Welle den Gaumen beerig umspült und mit sanftem Druck die harmoniebedürftigen Sinne massiert. Nun sind Weine mit solch ausgeprägtem Verwöhnpotenzial rar gesät. Darum sind wir für Sie in die unendlichen Weiten des Weinkosmos vorgestoßen und wurden schließlich fündig am südaustralischen Murray River und den einsamen Andenhöhen des argentinischen Valle de Uco.

Der Murray River zieht sich wie eine wandernde Oase durch die Outback ­Landschaft nordöstlich von Adelaide. In dieses entlegene Gebiet hat sich mit Peter Gajewski eine lebende Weinlegende zurückgezogen, der über zwei Jahrzehnte für Australiens Wein­ikone "Penfolds Grange" verantwortlich zeichnete. Als Penfolds in die Hände eines  Bierkonzerns geriet, heuerte Gajewski beim unbekannten Familiengut Byrne Vineyards an. Dort konnte er seinen lang gehegten Traum einer "Flavabom" realisieren, einer Aromabombe aus direkt am Weinstock getrockneten Shiraz ­Trauben.

Bei dieser sogenannten Passimento ­Methode konzentrieren sich die Aromen wunderbar auf. Die kargen Muschelkalkböden am Murray River geben genau das Maß an Struktur, das es erlaubt, mit dem Flavabom in die Grenzbereiche dessen vorzustoßen, was ein Rotwein an Körper und Fruchtfülle bieten kann. Quasi über Nacht eroberte Gajewski die Wein Charts, der Flavabom sahnte 94 Punkte im renommierten Wine Showcase Magazine ab und Australiens Chefkritiker James Halliday erhob Byrne Vineyards in den erlauchten Kreis der Fünf­-Sterne­-Weingüter.

Im Ranking der Weine mit hohem Wohlfühlfaktor rangieren auch Argentiniens Rote weit vorne. Was hingegen die Finesse angeht, besteht noch Luft nach oben. Das zumindest befand John du Monceau, wobei er das "nach oben" wörtlich nahm. Ihn zog es in die luftigen, auf bis zu 1500 Meter gelegenen Höhen des Val de Uco. Dort schuf du Monceau mit Atamisque ein neues, kellertechnisch perfekt ausgestattetes Weingut. Der Weinbau in dem entlegenen Tal schlief bis dahin einen Dornröschenschlaf.

So konnte sich Atamisque Weinberge mit bis zu 80 Jahre alten Rebstöcken sichern. Das Ergebnis sind vor Optimismus strotzende, saftige, schokoladig ausklingende Rotweine, denen die Höhenluft eine unnachahmliche Eleganz verleiht. Seit Jahren schon preisen wir Atamisque als eines der besten Weingüter Argentiniens und zweifelten abwechselnd an der Fachwelt und unserem Geschmack, weil wir mit diesem Urteil allein auf weiter Flur standen.

Nun endlich die Erlösung! Der englische Decanter, die weltweit einflussreichste Weinzeitschrift, vergab stramme 96 Punkte für den Cabernet Sauvignon, geradezu sensationell für einen Wein seiner Preisklasse. Legen Sie Ihre kulinarischen Geschicke also getrost in die Hände von Peter Gajewski und John du Monceau, deren Weine, wenn schon nicht die Welt, so doch zumindest die Festtage für Sie und Ihre Gäste eindeutig besser machen.

Gotthard Scholz
(WEIN NEWS Dezember 2018)