Mit Akribie zum Spitzen-Cava

Sabaté i Coca

Mitten in gibt es ganz einfache Wege als Cava-Winzer sein Geld zu verdienen – aber warum sollte man sowas Langweiliges tun?

Man muss nicht positiv verrückt sein, um ein guter Winzer zu sein – aber ein bisschen hilft es schon. Marcel Sabaté vom Weingut Sabaté i Coca hat diese Mischung aus Leidenschaft und Neugier bewiesen, als er unbedingt herausfinden wollte, welche der drei Cava-Trauben Xarello, Macabeo und Paralleda auf welchem der sechs verschiedenen Böden seines Weinguts am besten gedeiht – und welche Aromen sich dabei entwickeln. Er hat darum für seinen Cava Castellroig (sprich: Kastellrotsch) in seinem Keller nicht drei große Tanks stehen, sondern 12 kleine, um seinen Experimenten einen entsprechenden Raum zu geben. Seine Akribie fiel angenehm auf in seiner Region und darum darf Sabaté i Coca – als erstes Weingut – den Untertitel "Vins de Terrer" (Terroir-Weine) tragen.

Und im Juni 2016 folgte die verdiente Auszeichnung der Sommelier-Union als "Bestes Weingut Kataloniens". Mit einer mutigen Grundsatzentscheidung Mitte der 80er Jahre hat Marcel Sabaté die Bedingungen für diese außerordentliche Entwicklung geschaffen: Zuvor hatte das Weingut seine Trauben an die örtlichen Großkellereien verkauft – zu einem kleinen, aber garantierten Preis – so wie es 80 Prozent aller Winzer im immer noch tun. Doch Sabaté fand das schlicht zu langweilig und entschied sich für den ehrgeizigen Weg, seine Flaschen selbst abzufüllen. Seitdem kontrolliert er detailliert jeden einzelnen Schritt der Wein- und Cavabereitung persönlich. Ein bisschen penibel, ein bisschen verrückt – manchmal ist das gar nicht so verkehrt…

Wendelin Niedlich
(WEIN NEWS Dezember 2016)

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