Gut. Besser. Pradio!

Mit dem Durchschnitt sollen sich andere zufriedengeben: Die Cousins Luca und Pierpaolo Cielo wollen mit dem Weingut Pradio hoch hinaus – und setzen mit dem Jahrgang 2011 zu einem wahren Höhenflug an.

Die Großfamilie Cielo ist üblicherweise im unterwegs, wo sie im großen Stil saubere Alltagsweine für die ganze Welt produziert. Aber auf dem Weingut Pradio verwirklichen Luca und Pierpaolo Cielo ihre eigentliche Leidenschaft: Die Erzeugung von Weinen, die in der internationalen Spitzenklasse mitspielen. So zählt das Gut denn auch zu den höchstbewerteten Erzeugern der Region Grave del Friuli und ist unter anderem mit seinen Gewächsen auf "Zwei Gläser" im Gambero Rosso, eine der höchsten Auszeichnungen für italienische Weine, nahezu abonniert.

Auf 30 Hektar bester Lagen unweit von Udine wurzeln die Reben auf Schwemmlandböden mit hohem Steinanteil. Das ist eine Bodenformation, die recht hohe Erträge ermöglicht. Nicht so bei Pradio: Hier werde alle Gewächse mit Hektarerträgen von maximal ca. 50 Hektolitern pro Hektar, was vielleicht einem Drittel des Möglichen entspricht, angebaut. Das ist nur durch eine rigide "Grüne Lese", also ein gezieltes Ausdünnen der Trauben während der Reifezeit, erreichbar. Die Weine danken für diese weise Beschränkung mit spür- und schmeckbarer Konzentration, Dichte und Tiefe.

Hatte der Gutsverwalter und Kellermeister Beppe Bassi schon in den letzten zwanzig Jahren mit Pradio eine echte Erfolgsstory geschrieben, machen die Weine mit dem Jahrgang 2011 noch einmal einen gewaltigen Sprung nach vorn. Nicht nur, dass 2011 ohnehin ein ganz großer Jahrgang im ist: Mit Gianni Menotti ist nun auch noch gemeinsam mit Beppe einer der brillantesten Önologen Italiens für Pradio tätig und hat mit seiner Erfahrung aus den Gewächsen noch einmal das Maximum heraus gekitzelt. So strahlen die weißen Weine kristallklar, packend und animierend wie nie. Und die Roten haben einen bislang für friulanische Verhältnisse ungeahnten Schmelz und Charme entwickelt.

Der Grund: Rund fünf Prozent der Beeren wurden im neuen Jahrgang erstmals nach dem "Passito"-Verfahren auf Dachböden getrocknet; der daraus gewonnene, sehr konzentrierte Most wurde den Weinen während der Gär phase wieder beigefügt. Selbst wenn Sie sich auch jetzt schon zu den Freunden und Kennern friulanischer Gewächse zählen: Mit diesem neuen Jahrgang 2011 von Pradio erleben Sie nicht mehr und nicht weniger als eine neue Qualitätsdimen sion!

Gerd Rindchen

(WEIN NEWS Juni 2012)