GERDS WELT - Gebratener Chicorée und Radicchio

Meine Frau mag eigentlich bittere Salate nicht besonders gern – aber es ist bekannt, dass die Bitterstoffe in manchen Salatsorten ausgesprochen gesundheitsfördernde Wirkung haben und zur ausgewogenen Ernährung beitragen. Unter anderem sollen sie, was ja für Weinfreunde nicht ganz unpraktisch ist, die Leberfunktion stärken. Nun habe ich aber eine Weise der Zubereitung von Radicchio oder Chicorée gefunden, die bislang jeder toll fand und die auch in der Familie auf großen Zuspruch stößt: Einfach braten!

Dafür schneiden Sie erst einmal für vier Personen zwei mittelgroße Zwiebeln in kleine Stücke und schwitzen sie in gutem Olivenöl (z.B. unser legendäres apulisches von Spagnoletti Zeuli in der Literdose) in der Pfanne an.

Den Salat haben Sie von den welken äußeren Blättern befreit und den Rest in grobe Stücke geschnitten. Wenn die Zwiebeln glasig sind geben Sie den Salat dazu und braten ihn mit – pro Person rechnen Sie am besten eine Chicorée-Rübe.

Wenn die Salatstücke schon deutlich einreduziert, aber noch knackig sind pfeffern und salzen Sie das Ganze und löschen es mit einem guten Schuss altem, konzentriertem Balsamico- Essig ab – gut eignet sich zum Beispiel unser Villa Estense "Silber".

Der Effekt: Süße und Säure des Balsamico und die Bitterkeit des Salates heben sich gegenseitig auf und ergeben zusammen einen tollen, leicht nussigen Geschmack.

König der Salate ist übrigens der prachtvolle Radicchio Trevisano – wenn Sie den irgendwo frisch erspähen: Kaufen und braten! Statt Salz und Pfeffer können Sie auch Bio-Sojasauce verwenden und kleingehackte Chilischoten und kleingehackten Ingwer mitbraten – dann haben Sie eine asiatisch angehauchte Variante. Alles zusammen ein tolles, in 15 Minuten fertiges "Schnellgericht", das sich sehr schön als singuläre Vorspeise oder als Beilage, beispielsweise zum Fisch, eignet. Viel Spaß damit!

Es grüßt Sie herzlich
Gerd Rindchen
(WEIN NEWS Juni 2017)

POST SCRIPTUM
Und was trinkt man zum gebratenen Salat?
Milde, harmonische Weißweine, z. B. Georg Fogts Weißburgunder "Vom Löss" oder den Grechetto von Muròla, alternativ auch kraftvolle Rosés wie den Klarett von Christian Peth oder den Feudo von Feliciana.