Negroamaro – die schwarze Traube aus dem tiefen Süden Italiens

Die Rebsorte Negroamaro ist zwar in Deutschland dem Namen nach kaum bekannt, aber dennoch in vieler Munde, z.B. als Salice Salentino Rosso oder als süditalienischer Rosato. Sie wird im Süden Italiens vielleicht schon seit zweitausend Jahren angebaut. Vermutlich gelangte die Rebe von Griechenland nach Süditalien, zu der Zeit, als auf dem italienischen Stiefelabsatz zahlreiche griechische Kolonien entstanden und die Region Apulien damit zu einem Teil der Magna Grecia machten. Die Bedeutung des Namens ist umstritten. Direkt übersetzt heißt er "Schwarzbitter", was zwar zur Farbe der Rebsorte, nicht aber zu deren Geschmack passt. Daher leiten einige Experten das "amaro" vom griechischen "mavro" ab, was ebenfalls schwarz bedeutet. Heute ist die Negroamaro hinter der Primitivo die bedeutendste Traube am Stiefelabsatz.
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Inhaltsverzeichnis

  1. Anbau im Salento
  2. Das Weingebiet Salice Salentino DOC
  3. Wie schmeckt Negroamaro?

Anbau im Salento

Knapp 20.000 Hektar der schwarzen Rotweintraube werden in den apulischen Weinbergen zwischen Bari, Brindisi, Lecce und Taranto angebaut. Insbesondere der Absatz des Stiefels, die Halbinsel Salento, bietet ideale Bedingungen für die Reifung der aromatischen Trauben: mineralreiche Böden, viele Sonnenstunden und eine kühlende Meeresbrise, die in den Trauben die notwendige Säurestruktur bewahrt. Die Negroamaro gilt als autochthon in Apulien, d.h. sie stammt von dort und ihre Verbreitung ist weitgehend auf das Gebiet begrenzt. Bis Anfang der Jahrtausendwende wurden die dunklen Trauben überwiegend als Fassweine in den Norden verkauft, um dort in Verschnitten zu Massenweinen verarbeitet zu werden. Mittlerweile erleben die süditalienischen Rotweine einen Boom und werden direkt in der Region als DOP- oder IGP-Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung gefüllt.

Das Weingebiet Salice Salentino DOC

Das bekannteste DOC/DOP-Gebiet für die Negroamaro ist das Salice Salentino. Die Region mit der kontrollierten Herkunftsbezeichnung (Denominazione di Origine Controllata bzw. Protetta) liegt auf dem Salento in den Provinzen Lecce und Brindisi. Ein Salice Salentino Rosso muss zu mindestens 70% aus Negroamaro bestehen. Der Partner in den Cuvées ist zumeist die Rebsorte Malvasia Nera. Neben dem verbreiteten Rosso gibt es auch den rebsortenreinen Salice Salentino Negroamaro DOP. Für die Salice Salentino Riserva gelten besondere Regularien: Sie reift mindestens 24 Monate, bevor sie in den Handel kommt. Sechs Monate davon muss der edle Rotwein während des Reifungsprozesses in Holzfässern liegen. Die Negroamaro gilt wegen ihrer ausgeprägten Fruchtaromen als bestens geeignet für die Erzeugung von Rosé. Mit dem Salice Salentino Rosato existiert bereits ein sehr erfolgreiche DOP für Qualitäts-Rosé. Die meisten Rosé werden allerding s als IGP, also Landweine vermarktet.

Wie schmeckt Negroamaro?

Der im Glas nahezu schwarz wirkende Rotwein duftet intensiv nach dunklen Früchten wie Sauerkirsche, Zwetschge oder Wacholder und floralen Noten wie Veilchen, aber auch nach Leder, Süßholz und Kräutern. Am Gaumen besitzt er häufig eine leichte Mandel- und Lakritznote, bisweilen auch Noten von dunkler Schokolade. Die Tannine sind nicht übermäßig ausgeprägt und damit fehlt die Bitternote, die der Name nahelegt. Als Rosato verführt Negroamaro mit Aromen von sehr reifen Erdbeeren und mediterranen Kräutern. Alle Weine der Rebsorte sind körperreich und haben sehr moderate Säurewerte. Der Negroamaro Rosso passt besonders gut zu würzigen Pastagerichten auf Basis von Tomatensauce, zu Wild und Schmorgerichten. Der Rosato ist ein idealer Begleiter von Pizza, Gerichten mit viel Knoblauch und mediterran gewürztem Fisch.